Tunnels in Kroatien: Was passiert bei einem Blackout?

Werden Tunnel in Kroatien aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt, wenn der Strom ausfällt?

Tunnel Kroatien Autobahn

Ende Juni 2024 kam es zu einem großflächigen Stromausfall in Kroatien. An diesem Tag waren wir gerade mit dem Auto unterwegs von der Region Zadar in Dalmatien zurück nach Österreich. Wie viele Reisende wissen, finden sich entlang den Autobahnen einige wichtige und lange Tunnel wie der „Sveti Rok“ durch das Velebitgebirge.

Hier fragten wir uns, was würde bei einem Blackout in Kroatien passieren: Wären die Tunnel weiterhin passierbar? Oder würden die Durchfahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Sind die wichtigen Tunnel in Kroatien mit einem Notstromsystem ausgestattet?

Wir baten den kroatischen Autobahnbetreiber HAC um Antworten:

Alle Tunnel im Zuständigkeitsbereich der Kroatischen Autobahngesellschaft sind mit unterbrechungsfreien Stromversorgungssystemen ausgestattet, die im Dauerbetrieb sind. Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, die Stromversorgung des Sicherheitssystems in den Tunneln bei einer vollständigen Unterbrechung der Netzversorgung sicherzustellen.

 

Gleichzeitig müssen die genannten Einrichtungen die Funktionsfähigkeit des Verkehrssicherungssystems in den Tunneln so lange gewährleisten, dass alle Tunnelbenutzer, die sich in einer solchen Situation befinden, den Tunnel sicher verlassen und ihre Fahrt fortsetzen können. Daher besteht keine Gefahr, dass bei einem Stromausfall gleichzeitig auch die Verkehrssicherungsanlagen in den Tunneln nicht mehr funktionieren.

 

Abhängig von der Einschätzung der möglichen Wiederherstellung der Netzstromversorgung können die zuständigen Dienste der Verkehrsüberwachungs- und -managementzentren jedoch beschließen, den Tunnel aus Sicherheitsgründen vorübergehend für den Verkehr zu sperren.

so Andrea Vrsaljko, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Hrvatske autoceste.

Laut dem österreichischen Blackout-Experten Herbert Saurugg gilt bei einem Blackout die Luftversorgung der Tunnel als Schwachstelle, da diese für die Be- und Entlüftung große und energieintensive Anlagen benötigt. Diese könnten mit Notstromaggregaten aber nicht betrieben werden. Normalerweise sorgen fahrende Autos im Tunnel selbst für die nötige Frischluftzufuhr in den Tunnelröhren. Wird der Verkehr aber weniger, müssen die großen Luftturbinen im Tunnel laufen. Ohne Strom da, können diese nicht arbeiten. In Österreich ist es zum Beispiel so, dass bei unzureichender Luftgüte, der Tunnel dann gesperrt werden muss.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein